1. Antrag der Gemeinschaft
Gemeinden, die an der Installation eines Brunnens interessiert sind, setzen sich zunächst mit dem Projektteam in Monrovia in Verbindung, wo sie beraten und informiert werden. Die Dörfer und Siedlungen müssen einen Beitrag zu den Kosten leisten, je nach ihrer Situation in Form von Bargeld oder Arbeitsleistungen. Sie verpflichten sich auch, bei den Aushubarbeiten mitzuhelfen und den Arbeitstrupps Unterkunft und Verpflegung zukommen zu lassen.
Im tropischen Monrovia herrscht zwar kein Wassermangel, aber sauberes Trinkwasser liegt tief unter der Erde und ist für die meisten Einwohner unerreichbar. Da es in vielen Regionen des Landes keine öffentliche Trinkwasserversorgung gibt, müssen die Menschen auch heute noch Wasser aus verunreinigten Tümpeln holen und es oft über weite Strecken auf gefährlichen Wegen tragen.
2. Information und Einarbeitung
Bevor ein Brunnen gebaut werden kann, werden Informationsveranstaltungen für die Bewohner organisiert, deren Wohnungen häufig über ein sehr großes Gebiet verstreut sind. Mitglieder des Teams für Information, Bildung und Kommunikation informieren sie über die schwerwiegenden Auswirkungen, die der Genuss von verunreinigtem Wasser und mangelnde Hygiene auf ihre Gesundheit haben können, und erklären, wie der Brunnen gebaut und anschließend gepflegt werden muss. Diese Informationen werden den Dorfbewohnern auf anschauliche und einfache Art und Weise und wenn möglich interaktiv und in ihrem lokalen Dialekt vermittelt. Die Informationen werden den Dorfbewohnern auf anschauliche Weise und wenn möglich interaktiv und im lokalen Dialekt vermittelt.
3. Auswahl des Standorts
Das Projektteam setzt im Dorf ein demokratisch gewähltes Komitee ein. Zusammen wird, unter Berücksichtigung der Grundwasservorkommnisse und der Erreichbarkeit für die Anwohner ein geeigneter Ort für den Bau des Brunnens gesucht.
4. Aushebung
Das Ausgrabungsteam wird mit Lastwagen und der erforderlichen Ausrüstung zum Dorf transportiert, und die Ausgrabung des Brunnenschachts wird dann manuell durchgeführt.
Die Dorfbewohner müssen das Team bei einfachen und ungefährlichen Arbeiten unterstützen. Während des Baus des Brunnens versorgen sie die Mannschaft mit Essen und Unterkunft.
5. Produktion von Betonelementen
Lokale Mitarbeiter stellen die notwendigen Betonelemente für die Verkleidung, Bodenplatten, Abdeckungen usw. des Schachtes in der projekteigenen Fabrik in Monrovia her.
Das „Kpei la yah“-Projekt verfügt über eigene geländegängige Lastwagen für den Transport der Elemente über oft grosse Entfernungen und auf unwegsamen Strassen.
6. Zusammenfügen
Die Mannschaft senkt nun die gelochte Bodenplatte in den Schacht, gefolgt von den schweren und ca. 0,5 Meter hohen Verkleidungselementen. Je nach Tiefe des Schachts können bis zu 60 dieser Elemente erforderlich sein. Anschließend wird die Abdeckung über den Schacht gestülpt, das Rohr eingelegt und die Handpumpe installiert.
7. Übergabe an die Dorfbevölkerung
Schliesslich zementiert das Team eine große Fläche um den Brunnen herum, installiert ein Drainagesystem und errichtet eine kleine Umfassungsmauer. Damit soll verhindert werden, dass der Brunnen von oben verschmutzt wird, aber auch auf die Bedeutung des Brunnens als zentraler Treffpunkt und Lebensader des Dorfes hingewiesen werden.
Die Einweihung eines jeden Brunnens wird mit einer Zeremonie beendet, bei der die Dorfbewohner und das örtliche Komitee an alle Regeln im Zusammenhang mit der Nutzung des Brunnens erinnert werden. Der korrekte Gebrauch der Pumpe und die richtige Pflege des Geländes sind unerlässlich, damit alle über viele Jahre hinweg von den Vorteilen des Brunnens profitieren können.
Die von den Dorfbewohnern gewählten Mitglieder des Komitees leisten ihre Arbeit ehrenamtlich zum Wohle der Gemeinschaft. Sie werden mit der Dankbarkeit des Dorfes belohnt.
9. Die Zukunft des Projekts
Damit die gemeinnützige Organisation auch in Zukunft nicht nur Brunnen bauen, sondern auch die bereits in Betrieb genommenen Brunnen warten und reparieren kann, ist das Projekt auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Jede Spende hilft den Menschen in Liberia, dauerhaft Zugang zu sauberem Trinkwasser zu erhalten.
Ihre Hilfe macht den Unterschied! Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie es uns, lebenswichtige Projekte fortzuführen und nachhaltig sicherzustellen, dass sauberes Wasser langfristig zur Verfügung steht. Ob klein oder gross – jeder Beitrag zählt und bringt uns einen Schritt näher zu einer Welt, in der jeder Mensch Zugang zu diesem grundlegenden Gut hat. Unterstützen Sie uns und schenken Sie den Menschen in Liberia eine Zukunft mit sicherem Trinkwasser.
Der Alltag in Liberia
Ein bedeutender Teil der Vorstädte und ländlichen Gebiete Liberias hat keinen Zugang zu Trinkwasser in ihren Gemeinden. Wasser wird meist in Flaschen verkauft, oder es sind lange Fußmärsche nötig, um sauberes Wasser zu finden und nach Hause zu tragen. Die liberianische Wasserversorgungskommission (WASH-Liberia) hat eine Erhebung über den aktuellen Zustand der Wasserstellen im Land durchgeführt. Sehen Sie sich die Ergebnisse der Studie über den Zustand der Brunnen im ganzen Land an. Mit unserem Team vor Ort unterstützen wir die Bemühungen, sauberes Wasser leicht verfügbar zu machen.